Donnerstag, 8. Dezember 2011

Bank ist nicht gleich Bank

Also zuerst einmal, wer glaubt in der Schweiz gibt es viele Banken, der war noch nie in Äthiopien J… aber das beste ist, dass das klassische Bankenwesen, so wie wir es kennen hier nicht häufig verwendet wird. Klar, es gibt ein Gehaltskonto, aber das wird eigentlich schon am Zahltag geleert und Banken traut man hier eher nicht –wenn man sich die aktuelle Entwicklung weltweit anschaut, eigentlich keine schlechte Einstellung ;-)

Und wenn man selbstständig ist, also Businessman ist –oder women dann benutzt man sowieso keine Bank. Dann gibt es nämlich das traditionelle System-eine Art-local bankbusiness-das oder den Ikup.

Das muss ich jetzt mal erklären, hab ich selbst lange nicht kapiert und erst vor 2 Wochen als mir eine Europäerin –aber mit einem Äthiopier verheiratet -das System bis ins letzte Detail erklärt hat, hab ich es doch tatsächlich vollständig (glaub ich zumindest) begriffen-gut Ding will Weile haben. Für uns so oder so sehr befremdlich.

Also, da gibt es eine Gruppe Businesspeople, Anzahl X, sagen wir mal X ist 10(in Wirklichkeit viel mehr, aber 10 rechnet sich einfach leichter) Die trifft sich jede Woche und zahlt einen bestimmten Betrag, der festgesetzt ist (sagen wir mal umgerechnet 100Euro, um den Betrag bewegt es sich tatsächlich) in eine Art Lostopf. (bei unserer fiktiven Gruppe wären das also 1000Euro pro Woche) Und dann wird gelost wer das Geld bekommt. Und derjenige kann dann mit den 1000Euro ein neues Business aufmachen oder sonstwie investieren, was er mit 100 Euro nie könnte. Und –jetzt kommt der Teil den ich ned gewusst habe- sein Los ist jetzt aus der Runde raus, bis jeder einmal gewonnen hat.

Das ganze ist gesetzlich strenger geregelt als das klassische Bankensystem so wie wir es kennen, so dass sich doch tatsächlich –scheinbar- jeder an die Regeln hält. Und wenn Du halt zwischendrin Geld brauchst leihst Du es Dir halt von jemandem der den Ikup grad gewonnen hat unter der Prämisse, das Du ihm das Geld zurückzahlst wenn Du an der Reihe bist-wann auch immer das sein mag……

Aber für uns Westler sind da ja immer noch ein Haufen Wenn und Abers in dem System, so dass ich gesagt hab „Ähm, ich Europäer, ich hätt trotzdem gern das Geld klassisch step by step pro Monat auf meinem Konto…“ Hab ich mir gedacht eröffne ich „einfach“ ein Konto hier und von dem kann ich dann auf mein Schweizer Konto transferieren…

MEIN GOTT WAR ICH NAIV!!!!! :-P

Jetzt kenn ich zumindest sämtliche Angestellte von Zemen Bank, Dashen Bank, Commercial Bank of Ethiopia, National Bank of Ethiopia, Awash Bank, Wegagen Bank -zumindest in den jeweiligen Filialen, wobei Zemen als einzige Online Banking hätte. Und das Ergebnis?

Also 1. muss man entweder die Residency permit oder aber die working permit haben (wobei die working permit ohne residency permit auch ned so einfach ausgestellt wird und schon gar ned wenn man für ein ausländisches Projekt arbeitet) und 2. selbst wenn man ein Konto dann doch endlich haben sollte man wiederum eine Sondererlaubnis braucht um ins Ausland zu überweisen. Tja Geld muss im Land bleiben und ich brauch ja wohl nicht erwähnen dass es nicht so einfach werden würde diese Sondererlaubnis überhaupt zu bekommen….und als Einheimischer ins Ausland überweisen-DAS geht ja gleich gar ned…..mal schauen was sich sonst so für Lösungen auftun –wenn einer eine gute Idee hat-BITTE MELDEN!!!!!!


Und hier noch ein paar "Hotel"-Impressionen aus Addis:
Mein Hotel, das Taitu, das älteste Hotel in Addis von 1896, das Zimmer für 15 Franken:
Hier der Garten des Hilton -für ca. ab 150 Dollar die Nacht

und hier das Sheraton, das teuerste und angeblich beste Hotel in Afrika, ab 250 Dollar die Nacht....

1 Kommentar:

  1. hallo liebe steffi, du bist ja schon wieder voll eingetaucht. herrlich. wir hoffen, dir geht es auch vom herzen gut. geniesse die zeit. wir werden auch naechste woche gen sueden aufbrechen :-)
    liebe gruesse, christin & christopj

    AntwortenLöschen