Montag, 19. Juli 2010

Kurztrip in den Süden...oder soweit es die Zeit halt zulässt

So, nachdem wir jetzt ja schon knapp 7 Wochen hier sind und Frederike mich in 2 Wochen schon wieder verlässt haben wir uns überlegt ist es an der Zeit einen kleinen 5-tägigen Kurzurlaub zu machen. Wir wollten in den Süden....was man dazu wissen muss ist, dass man für den eigentlichen Süden Äthiopiens, das South Omo Valley mindestens 2 Wochen veranschlagen muss, weil die Strasssen dort so sind das man mit ca 20 km/h vorankommt -im 4x4 versteht sich, was anderes kann da gar nicht fahren. OK, wir haben uns dann damit begnügt Richtung Süden zu fahren, bis Konso, das ist sozusagen das Tor zum Omo Valley.
Es gibt zwar von Jimma eine Strasse Richtung Süden, die ist aber in der Regenzeit unbefahrbar.... Und aher muss man, wenn man da runter will von hier erstmal 350km nach Norden, nach Addis Abeba um von dort dann wieder 600 km in den Süden zu fahren. Und gute bzw. ordentliche Strassen heisst dann noch ned gleich asphaltiert und wenn asphaltiert, dann teilt man sich die Strasse ausser mit gelegentlichen Bussen/Lastern/Autos (die selbstverständlich bei uns alle keine Zulassung mehr hätten) mit Unmengen Menschen, Eseln, Buckelrindern, Hunden, Schafen und Ziegen. Also auf gut deutsch, man kommt ned gerade schnell voran. Somit haben wir die Tage ca. 40h im Auto gesessen und uns von unserem Guide quer durch Äthiopien fahren lassen :o)))

Zuerst einmal unser Guide, Afa, sehr nett, umgänglich und hilfsbereit:

....dann ein paar Impressionen unserer Strassen hier....

ja ich weiss unscharf, ist aber während der Fahrt aufgenommen, wir haben ja wiegesagt ausser schlafen die meiste Zeit im Auto verbracht..


Wie man sieht von guten Asphalt bis holprigem Sand es ist als Belag alles dabei und dementsprechend variiert das Fahrtempo zwischen 20-120km/h....(wobei mit 120km/h durch Kuhherden und spielende Kinder hindurch zufahren die max 20cm!!!! von einem entfernt sind verursacht auch gewisse Adrenalinspitzen......
Zuerst also über Addis nach Awassa wo es einen wunderbaren Fischmarkt gibt, wo man den Fischnoch am Boot kaufen kann..und auch roh probieren -Frederike hat sich den Genuss des äthiopischen Sushis angetan, ich ein paar Stunden später auch, gar nicht so schlecht.


natürlich gibt es auch andere Interessenten für den Fisch...


Danach gings weiter Richtung Süden zuerst in die Guge Mountains zu den Dorze, die ihr Geld mit Weben von, verschiedenen Stoffen verdienen,...bekannt sind v.a. die Deutschen Farben :o))) (rechts im Bild)


Zudem haben sie auch eine für sie eigene Hausbauweise, aus Bambus und geflochtenenBananenblättern. Die sind so miteinander verwoben, dass es keinen Mittelpfeiler braucht um Stabilität zu erreichen.

Die Haupthäuser sind 12m hoch, werden über die Jahre aber von den Termiten "gekürzt", so dass sie zum Schluss die Höhe haben wie man hier grad sieht...nur die Tür mass halt auch immer nachgeschnitten werden :o))

Noch ein paar Eindrücke aus Dorze...
...das mit dem Weben muss ich natürlcih auch gleich probieren (nach 2x ist mir schon die Spindel gerissen..ist vielleicht doch nicht meines... ;o)


....Wasserpfeife probieren auf dem Mercato unter den strengen Augen der weiblichen Dorfältesten....

...und natürlich darf auch die traditionelle Kaffeezeremonie nicht fehlen....


Danach gings weiter nach Arba Minch, wo wir uns in der Paradise Lodge einquartiert haben, die ihrem Namen wirklich alle Ehre macht...wirklich zu schade, dass wir nur eine Nacht hier waren. Seufz.....

Aber am nächsten Morgen gings jaq schon weiter in den Nechisar National Park, ich glaub die folgenden Bilder sagen schon alles...

..das ist im übrigen der STrand wo wir 1 min später an Land gegangen sind....




...was man da rechts unten blau im Eck sieht ist der Rand unseres Bootes, wir sind also in echt wirklich nur 40cm!!!! von den Nilkrokodilen weg, absolut beeindruckend, an die Nilpferde kann man nur 10-15m ran, die sind nämlich weitaus gefährlicher.....

Von dort gings dann weiter Richtung Süden wo, die Konso leben, das "nördlichste" Volk aus Südäthiopien, wir haben eines Ihrer Dörfer besucht, das im Volksmund NewYork heisst wegen den eigentümlichen Sandstein"Hochhäusern am Dorfrand.

Die Konso sind berühmt für Ihre Kriegerdenkmäler, lebensgrosse Figuren auf dem Dorfplatz, die einen Penis auf der Stirn haben...leide,leider hat natürlich NewYork keinen Krieger mehr und für die Nachbardörfer hat die Zeit gefehlt...hier unten fährt man nämlich nur 10-15km/h auf den Strassen und die Abstände sind durchaus schon mal >25km.....
Hier mal so ein Eindruck von einem Konso-Grundstück incl. Umzäunung.

Die Konso selbst tragen so eine Art gestreifte Tracht, die Frauen als Röcke, die Männer als kurze Hosen, die v.a. bei den Männern so ein bischen an die Schweizer Garde im Vatikan erinnert. Leider hab ich keine Photos von den Bewohnern, da das hier extrem schwierig ist mit dem Fotografieren und nicht gern gesehen ist.

Tja und anschliessend sin wir wieder Richtung Norden aufgebrochen...natürlich nicht ohne auf dem Weg noch 2x die fast obligatorische Reifenpanne zu haben.....



Wir haben dann noch einen Zwischenstop etwas südlich von Addis eingelegt, in Debri Zeit, in einer Lodge eigentlich wunderschön gelegen an einem Vulkankratersee...

...aber natürlcih kein Strom, damit kein warmes Wasser und Regen!!!!!

(Den hatten wir Gott sei Dank im Süden überhaupt nicht, da war es überall schön.)

Und zum Abschluss noch ein Bild von der Fahrt vom Ghibe-River der sich in einem der Nachbartäler seinen Weg gesucht hat, laut unserem Guide war da vor 4-5 Jahren im Tal noch fast alles Wüste, unglaublich, oder?????

und noch ein paar Kilometer hinter den Bergen im Hintergrund kommt dann Jimma, wo wir mittlerweile wieder heil angekommen sind und wieder dem ganz normalen chaotischen Alltagswahnsinn fröhnen.... :o)))))

PS: Wie maqn übrigens erkennen kann, ist Äthiopien in den meisten Teilen ziemlich grün!!!!!!!

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