Sonntag, 18. März 2012

Einreise mal anders


Sorry, fürs lange not-bloggen, aber die Internetverbindung ist grauenvoll und das ist noch eine Untertreibung....
Jetzt bin ich also wieder unten, dieses Mal bin ich ja mit Bike runtergeflogen, also meinem alten Mountainbike, einnem Cube Hardtail, weil ich mir gedacht hab, fit bleiben schad ja nie….also das Bike schön eingepackt in Haufenweise Plopp-Folie, beim Fahrradhändler Karton besorgt und das ganze mitgenommen. Und Überraschung, alles heil angekommen in Addis-sie haben zwar den Karton argwöhnisch beäugt und ihn bei der Landung ganz genau angeschaut wie er nochmal bei der Sicherheitskontrolle durchleuchtet wurde, aber damit wars dann auch gut. Soviel zum Bike, was nämlich leider ned gut war, waren die ganzen Schrauben, Platten und der Bohrer den ich auch im Gepäck hatte, das ging dann in etwa so:
„Open suitcase…..“
Koffer aufgemacht
What is this?
Plates and Screws for operations……
Operations?
Surgery, U know when U have broken bones, U have to repair this with these things…..
???????
Okay, nochmal auf amharisch, „meche sebera atint alle, yi izzih betam asfellagi new….“
???????
For Jimma Hospital, I am a doctor and I work there….
U are doctor????
Yes, and for my work I need this….
What is this?????
Seufz, also nochmal von vorn, nach dem 3. Mal erklären die entscheidende Frage: 
„U have a paper?
….Schluck und ich Vollidiot hab meinen Letter of invitation (LOI), der normalerweise - natürlichmit wichtiger Mine vorgelegt, weil er ja den offiziellen Stempel von dem Jimma University Specialized Hospital (JUSH) hat- eigentlich immer dafür sorgt dass man das Material problenlos einführen kann leider daheim vergessen…..
Äääääh, also
„No, but I have the paper in the Internet, I could print it and bring it tomorrow….”

Und dann hiess es -okay, das Zeug bleibt hier und ich soll einfach mit dem Letter am nächsten Tag vorbeikommen. Nach dem Ausfüllen von mindestens 5 Formularen ( und den entsprechenden Gesprächen dazu „What is this?“, Rest der Gespräche s.o :-P)  kriegt man ne Plastiktüte wo man das alles rein macht –heul,  die ganzen sortierten Schrauben……und immerhin hab ich schon in einer leisen Vorahnung den Bohrer unauffällig ned mit eingepackt sondern in der hinteren Ecke meines Koffers verschwinden lassen…..

Seufz, das hätt ich eigentlich mit dem Grossteil des Materials machen sollen, hätt keiner gemerkt, aber der gutgläubige Europäer in mir is manchmal einfach total naiv….:-(
Am nächsten Tag also mit ausgedrucktem LOI wieder an den Flughafen, zur „Asservatenkammer“ und frohgemutes meinen LOI vorgelegt mit sämtlichen Formularen….
„Oh, U have to go to office 2 first….“

Da hat mir dann das erste Mal geschwant, dass das hier jetzt der offizielle We gist und ich eventuell mit meinem LOI allein ned viel weiter komm..
In Office 2 hat dann ein immerhin gut englisch sprechender Beamte gefragt ob es sich um eine Donation handelt –Ja- woraufhin er mir eine Liste von ca 6 Formularen vorgelegt hat, die von Nöten sind um das einzuführen, das reicht von einer Bestätigung der zu spendenden Organisation, über die Bescheinigung, dass das JUSH die Steuern entrichtet hat, bis zu so obstrusen Dingen, wo sie einen Wisch vom Ministry of foreign affairs wollen- mit einem Wort-HOFFNUNGSLOS!!!

Ich hab dann noch mim Spitaldirektor telefoniert, der auch nochmal mit dem Beamten telefoniert hat, der mittlerweile auch seinerseits seine Chefin herangezogen hatte -wie man sieht, ich hab nix unversucht gelassen-aber umsonst-…
Und jetzt lagert das ganze schöne Material dort, der Spitaldirektor hat zwar gesagt er kümmert sich drum, aber das hat er schon bei so vielem gesagt und passiert is noch nie was (@Nicole: Nein, auch die Physiotherapie hat nachwievor kein Schild….. L)
Nur gut dass es rostfreier Chirurgischer Stahl ist, dann kanz da ja noch ein paar Jahre lagern!!!!!! –wenn nix sonst hilft, Galgenhumor hilft hier immer!